COVID-19 Update für September 22

Ihr COVID-19 Update für September 2022.

People with masks and without masks crossing a street

Das Maskenmandat ist gefallen. Nur noch in sogenannten Hochrisikoumgebungen wie Krankenhäusern und in der Altenpflege müssen Masken noch getragen werden. Source: AAP / AAP Image/Scott Barbour

Das Wichtigste in Kürze:
  • COVID-19 ist weltweit auf dem Rückzug
  • Isolationszeit von COVID-19 Erkrankten von 7 auf 5 Tage reduziert
  • Neue Untervarianten geben Anlass zu Sorge
  • Maskenpflicht landesweit nur noch in Risikoumgebungen
  • Psychische Gesundheit von Kindern hat während der Pandemie stark gelitten
Die aktuellen COVID-19 Zahlen

Am 30. August hat Australien die 10-Millionen-Marke an COVID-19-Fällen überschritten. Seit Beginn der Pandemie hat das Land 13.834 Todesfälle zu verzeichnen. Alleine in diesem Jahr sind mehr als 3.000 Australier in stationären Altenpflegeeinrichtungen an dem Virus gestorben. Das sind dreimal so viele wie in den ersten beiden Jahren der Pandemie.

Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, dass in der Woche von August bis Anfang September alle 44 Sekunden ein Mensch an COVID-19 starb.

Allerdings nimmt inzwischen die Zahl der täglich neu auftretenden COVID-19-Fälle in Australien weiterhin ab. In der Woche bis zum 20. September wurden 6.543 Neuansteckungen gemeldet. Das sind fast 15 Prozent weniger als in der Vorwoche. Auch die Zahl der Einweisungen in Krankenhäuser und Instensivstationen mit COVID-19 ist zurückgegangen.

Weltweit ist die Zahl der neuen COVID-19-Fälle seit einger Zeit stabil. Die Zahl der Todesfälle ging in der Woche bis zum 18. September um 17 Prozent zurück, so die WHO in ihrem jüngsten Bericht.

In Europa allerdings scheint COVID-19 wieder auf dem Vormarsch zu sein. Wie der Guardian berichtete, verzeichnete England in der Woche bis zum 23. September einen Zuwachs um mehr als 20 Prozent, nachdem die Zahlen seit Anfang Juli rückläufig waren.

Gesundheitsminister Mark Butler hatte angekündigt, dass die Regierung zusätzliche 1,4 Milliarden Dollar für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie ausgeben werde. Die derzeitigen COVID-19-Maßnahmen wurden bis zum 31. Dezember verlängert, nachdem sie ursprünglich am 30. September hätten auslaufen sollen.


Isolationszeit von sieben auf fünf Tage reduziert

Die Isolationszeit für an COVID-19 Erkrankte wurde von sieben auf fünf Tage reduziert, vorausgesetzt, sie haben nach fünf Tagen keine Symptome mehr. Führende GesundheitsexpertInnen befürchten jedoch, dass dadurch Infektionen an Arbeitsplätzen und in Schulen wieder steigen könnten. Ihrer Meinung nach birgt auch der Wegfall der Maskenpflicht für Inlandsflüge hohes Risikopotential.

Für Menschen, die sich in Isolierung begeben müssen, hat die Regierung die Pandemieurlaubszahlungen über den 30. September hinaus zu den derzeitigen Sätzen verlängert. Anthony Albanese sagte, dass die Notfallzahlungen so lange beibehalten werden, wie die obligatorische Isolationszeit in den Staaten und Territorien in Kraft bleibt. Seit Beginn der Pandemie hat die Regierung über 2,2 Mrd. Dollar an Notfallzahlungen ausgegeben.


Neue Varianten

New South Wales Health teilte mit, dass es die BA.2-Unterlinien von Omicron genau im Auge behält, da erste Anzeichen darauf hindeuten, dass Infektionen durch BA.2.75 in diesem Bundesstaat zunehmen. Die neuesten Daten zeigen, dass BA.2.75 etwa für 17,5 Prozent und BA.5 für 76 Prozent aller durch PCR-Tests nachgewiesenen Fälle verantwortlich ist.

Desweiteren sind Forscher einer neuen Variante namens BF.7 auf der Spur. Sie ist auch als BA.5.2.1.7 bekannt und ist bereits für mehr als 25 Prozent der Infektionen in Belgien und fast 10 Prozent in Frankreich, Deutschland und Dänemark verantwortlich.

Eine weitere neue Variante, BA.4.6, gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Sie macht derzeit über 10 Prozent der Infektionen in den USA aus.

 
Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgehoben

Victoria hat sich als als letzter den anderen Staaten und Territorien angeschlossen und die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln abgeschafft. Damit sind Masken jetzt landesweit nur noch in sogenannten Risikoumgebungen wie Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben.


Impfstoffe und Auffrischungsimpfungen

Seit dem 5. September können Kinder ab fünf Jahren, die zu einer der von der Regierung definierten Risikogruppe gehören, mit dem Impfstoff Spikevax von Moderna geimpft werden. Eltern finden weitere Informationen und eine Einverständniserklärung .

Die Therapeutic Goods Administration hat die Auffrischungsdosis von Pfizer für Kinder im Alter von 5-11 Jahren vorläufig zugelassen. Eine endgültige Zulassung gibt es allerdings erst, nachdem die Australian Technical Advisory Group on Immunisation (ATAGI) den Impfstoff geprüft und eine Empfehlung ausgesprochen hat.

Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren können sich ebenfalls ab dem 5. September mit dem proteinbasierten Impfstoff Novavax impfen lassen. Auch Schwangere und Stillende im Alter von 30 bis 49 Jahren können jetzt ihre zweite Auffrischungsdosis erhalten.

In Australien ist jetzt auch die bivalente Auffrischungsdosis von Moderna für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Sie bietet einen besseren Schutz gegen den ursprünglichen Stamm und mehrere Untervarianten von Omicron. Wie Gesundheitsminister Mark Butler mitteilte, ist die erste Charge bereits eingetroffen und wird derzeit getestet. Der neue Impfstoff wird ausgeliefert, sobald die vorhandenen Bestände von Moderna aufgebraucht sind.

Laut ATAGI erzeugt der bivalente Impfstoff von Moderna im Vergleich zum Originalimpfstoff eine 1,6- bis 1,9-Mal höhere Antikörperreaktion gegen mehrere Omicron-Untervarianten, einschließlich BA.1 und BA.4/BA.5.

Berichten des Sydney Morning Herald und The Age zufolge werden Millionen von Novavax-COVID-Impfdosen auf Proteinbasis bald ablaufen. Von den 13,3 Millionen Impfstoffdosen, die nach Australien geliefert wurden, sind bisher lediglich 210.000 Dosen verabreicht worden.


Long Covid kostet Wirtschaft jede Woche 100 Mio. Dollar

Aus Daten des Finanzministeriums geht hervor, dass sich jeden Tag schätzungsweise 31.000 australische Arbeitnehmer wegen Long-COVID krank melden. Laut der Australian Financial Review gehen der Wirtschaft dadurch wöchentlich 100 Millionen Dollar an Wirtschaftsleistung verloren.

 
Psychische Gesundheit von Kindern hat während der Pandemie stark gelitten

Die National Mental Health Commission untersuchte die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern im Alter von neun bis 17 Jahren. Etwa 41 Prozent der Kinder berichteten von negativen Auswirkungen, vor allem bedingt durch einen Mangel an sozialem Engagement und Kontakt mit der Großfamilie.

Viele Kinder berichteten, dass sie aufgrund von Langeweile, fehlender Lernunterstützung und mangelndem Zugang zu digitalen Technologien Schwierigkeiten mit dem Fernunterricht hatten. Einige Kinder hatten jedoch auch positive Erfahrungen, wie z. B. das Fehlen von Ablenkungen zu Hause, höhere Produktivität und größere Flexibilität.

Frauen litten proportional mehr unter der Pandemie, wie eine Studie der University of Queensland ergab. Da sie während der Lockdowns entweder ihre Arbeitszeit reduzierten oder ganz aufhörten zu arbeiten, hatten sie mit erheblichen finanziellen und psychologischen Auswirkungen zu kämpfen. Außerdem übernahmen Frauen mehr Hausarbeit als Männer.

 
International

Japan, Taiwan und Hongkong haben angekündigt, ihre Grenzen wieder uneingeschränkt zu öffnen. Damit sind China und Nordkorea derzeit die einzigen Länder, die an Einreiserestriktionen festhalten.



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Published 25 September 2022 3:36pm
By Julia Grewe
Source: SBS

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