Das Wichtigste in Kürze
- Weiterhin steigen COVID-19-Fälle, aber die Inzidenz scheint sich zu verlangsamen
- Trotz Abschaffung der Meldepflicht hat Australien verlässliche Zahlen
- Antivirale Medikamente für Personen ab 70 Jahren und Menschen mit Vorerkrankung erhältlich
- Herdimmunität und Impfungen verändern COVID-19-Symtome
In ganz Australien nimmt die Zahl der Fälle und der PCR-Tests zwar weiter zu, aber die Inzidenz der Erkrankungen scheint sich zu verlangsamen. Professor Michael Kidd, stellvertretender Chief Medical Officer, warnt, dass die Gefahr, sich zu infizieren, nach wie vor hoch ist. Dieser Trend soll bis nach Neujahr anhalten
Laut der ABC nehmen COVID-Infektionen in Altersheimen in Westaustralien zu, wobei sich die Zahl in den letzten zwei Monaten verdreifacht hat.
Impfungen und das Tragen von Masken gelten nach wie vor als bester Schutz vor Ansteckungen, vor allem, wenn Sie Hochrisikobereiche oder Personen besuchen, bei denen im Falle einer Infektion ein höheres Risiko einer schweren Erkrankung besteht.
In Flughäfen und auf Flügen wird eine erhöhte Anzahl von Menschen registriert, die eine Schutzmaske tragen. In New South Wales müssen Masken in allen Krankenhausbereichen getragen werden.
WHO: Weltweiter Rückgang von COVID-19 Fällen
Global ist die Zahl der neuen COVID-19 Fälle in der letzten Novemberwoche im Vergleich zum vorangegangenen Berichtszeitraum um 5 Prozent zurückgegangen. Auch die Zahl der wöchentlichen Todesfälle ging laut dem epidemiologischen Update der WHO um 13 Prozent auf Wochenbasis zurück.
Japan, die Republik Korea, die USA, Frankreich und China meldeten die meisten COVID-19 Fälle auf Länderebene, wobei China den größten Ausbruch seit sechs Monaten verzeichnet.
Weltweit hat die Pandemie seit ihrem Ausbruch über 6,6 Millionen Todesopfer gefordert, berichtet die WHO. Seit dem 3. Januar 2020 wurden in Australien insgesamt mehr als 10,5 Millionen COVID-19 Erkrankungen registriert. Gestorben sind über 15.000 Menschen.
Wie verlässlich sind die jüngsten COVID-19-Zahlen?
In vielen australischen Staaten sind Tests und Meldungen von COVID-19 Erkrankungen nicht mehr vorgeschrieben. Gemeldet werden jedoch nach wie vor PCR-bestätigte positive Fälle, Krankenhausaufenthalte, Einweisungen auf der Intensivstation, Ausbrüche in Altenpflegeeinrichtungen und Verschreibungen von Antivirenmitteln, erklärte Prof. Kidd. Der allgemeine Trend, der im ganzen Land zu beobachten ist, ist also "korrekt".
Gegenwärtige Varianten und Symptome
Bei der aktuellen Welle wird ein breites Spektrum an Symptomen gemeldet. Einige berichten über leichte oder gar keine Symptome, während andere sich sehr unwohl fühlen.
"Wir sehen Menschen, die mit COVID-19 ans Bett gefesselt sind und unter extremer Müdigkeit, Erschöpfung und Atembeschwerden leiden. Viele Menschen berichten über Hirnnebel (unklares Denken)", so Prof. Kidd. Auch habe die Zahl der Menschen, die unter Long-COVID leiden, zugenommen.
Die Varianten und Untervarianten, die mit der aktuellen Welle in der Bevölkerung zirkulieren, scheinen jedoch keine schwereren Erkrankungen zu verursachen als die, die wir bisher gesehen haben. Allerdings seien einige von ihnen ansteckender, so der Epidemiologe.
Medikamente gegen COVID-19 und wer sie bekommen kann
Anders als bei der letzten COVID-Welle gibt es jetzt orale Behandlungen, um schwere Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte zu verhindern. Dazu gehören die antiviralen Medikamente Lagevrio® (Molnupiravir) und Paxlovid® (Nirmatrelvir und Ritonavir), die für alle Personen ab 70 Jahren und für Personen ab 18 Jahren mit chronischen Krankheiten oder anderen Risikofaktoren erhältlich sind, die positiv auf das Virus getestet wurden. Ihnen wird geraten, sich sofort nach Bekanntwerden einer COVID-19 Infektion mit ihrem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
Herdimmunität und Impfungen verändern COVID-19 Symptome
Einer im letzten Monat veröffentlichten zufolge, haben sich die häufigsten Symptome von COVID-19 seit Beginn der Pandemie verändert. Die "traditionellen" Symptome wie Fieber, Kurzatmigkeit sowie Geschmacks- und Geruchsverlust stehen heute weit unten auf der Liste, während Halsschmerzen, Kopfschmerzen, laufende Nase und anhaltender Husten zu den am häufigsten berichteten Symptomen gehören.
Geimpfte Personen, die positiv getestet wurden, niesen heute häufig, während Fieber laut der Studie bei ungeimpften Personen immer noch ein häufiges Symptom ist. "Im Jahr 2020 sahen wir spezifische und schwere Symptome. Aber in den Jahren 2021 und 2022 wurden sie breiter und weniger schwerwiegend", sagt der Arzt M. Shahbaz Chaudhry aus Victoria. "Jetzt ähnelt sie hauptsächlich Erkältungen und grippeähnlichen Symptomen. In einigen Fällen treten sogar Gastroenteritis und Durchfall auf", fügt er hinzu.
Dr. Chaudhry zufolge trägt die Herdenimmunität aufgrund von Impfungen und früheren Infektionen teilweise zu dieser Veränderung bei. Dies führe dazu, dass infizierte Menschen mit milden Symptomen oft gar nicht merken, dass sie an COVID-19 erkrankt sind.