COVID-19 Update für März: COVID dritthäufigste Todesursache Australiens

COVID-19 ist im Leben vieler Menschen aus dem Fokus verschwunden, seit die Beschränkungen in Australien gelockert wurden. Neue Forschungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass die Krankheit immer noch eine große Gefahr darstellt.

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Die University of Queensland testet COVID-Impfstoff der zweiten Generation. Source: AAP

Das Wichtigste in Kürze
  • COVID-19 ist dritthäufigste Todesursache
  • Long COVID kann zu Unfähigkeit führen, Gesichter zu erkennen
  • Studie: Persönliche negative Impferfahrung verstärkt Impfzurückhaltung
  • Northern Territory ruft zu Masernimpfung auf
In der letzten Märzwoche wurden in Australien im Vergleich zur Vorwoche 8,4% mehr COVID-19-Fälle verzeichnet als in der Vorwoche. Das sind täglich 3.912 Fälle (Stand 31. März).

COVID-19 dritthäufigste Todesursache in Australien

Eine jüngst veröffentlichte Analyse des Actuaries Institutes kommt zu dem Schluss, dass das Coronavirus inzwischen die dritthäufigste Todesursache in Australien ist. Todesursache Nummer 1 war im Jahr 2022 demnach Herzgefäßerkrankungen, an zweiter Stelle kommt Demenz.

Die COVID-19-Arbeitsgruppe des Instituts analysierte für ihre Untersuchung Daten des australischen Statistikamtes. Demnach starben im Jahr 2022 10.300 Menschen an COVID-19. Das sind 7,5-mal mehr als im Jahr zuvor. Da waren es 1.400 Todesfälle.

Das Actuaries Institute analysiert und bewertet Daten und Risiken für ein breites Spektrum von Sektoren. Es gibt fachkundige öffentliche Stellungnahmen ab und arbeitet mit der Regierung und Regulierungsbehörden zusammen.

Long COVID kann zu Unfähigkeit führen, Gesichter zu erkennen

Forscher am Dartmouth College in den USA haben einen Zusammenhang zwischen Prosopagnosie (Unfähigkeit, Gesichter zu erkennen) und COVID-19 hergestellt.

"Selbstauskunftsdaten von 54 Befragten mit Long COVID zeigten, dass die Mehrheit von ihnen über eine Beeinträchtigung der visuellen Erkennungs- und Navigationsfähigkeiten berichtete", so die Forscher in ihrer . Diese Art der hochgradigen visuellen Beeinträchtigung sei bei Menschen mit Long COVID nicht ungewöhnlich, so die Forscher.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Long COVID als "das Fortbestehen oder die Entwicklung neuer Symptome drei Monate nach der Erstinfektion, wobei diese Symptome mindestens zwei Monate lang anhalten, ohne dass es dafür eine andere Erklärung gibt."

Zu den häufigsten Symptomen von Long COVID gehören Müdigkeit, Kurzatmigkeit sowie Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme ("brain fog").

NCIRS: Persönliche negative Impferfahrung verstärkt Impfzurückhaltung

Der neueste Bericht des NCIRS, kommt zu dem Schluss, dass eine bereits vorhandene Impfzurückhaltung von Eltern durch persönliche negative Erfahrungen mit einer COVID-19-Impfung noch verstärkt worden sein könnte. Auch der soziale Einfluss von impfkritischen Menschen und das Misstrauen gegenüber der staatlichen Kommunikation über die pandemischen COVID-19-Impfstoffe haben Einfluss, so die Forscher.

Die Studie berichtet von Eltern, die von mehreren Seiten unter Druck gesetzt wurden, das COVID-19 Impfangebot von Schulen anzunehmen. Sie fühlten sich außerdem von der Gesellschaft negativ behandelt, wenn bekannt wurde, dass sie oder ihre Kinder nicht geimpft waren, heißt es in dem Bericht.

Dieser Druck und die negativen sozialen Auswirkungen hätten die Gefühle gegenüber einer COVID-19-Impfung verstärkt. Das habe sich auch auf die Routineimpfungen für Jugendliche ausgewirkt, so die Autoren des Berichts.

In dem Bericht wird zudem darauf hingewiesen, dass die australische Technical Advisory Group on Immunisation die Empfehlung für den Abstand zwischen COVID-19- und in Schulen durchgeführte Routineimpfungen von 14 Tage auf 7 und dann auf Null geändert hat. Impfmüdigkeit sei ein weiterer Faktore.

In Australien können sich Schüler der Klassen 7, 8 und 10 im Rahmen des Nationalen Immunisierungsprogramms kostenlos in der Schule impfen lassen.

Northern Territory ruft zu Masernimpfung auf

Die Regierung des Northern Territory hat alle in Frage kommenden Einwohner dringend aufgefordert, sich noch vor den Osterferien gegen Masern impfen zu lassen, nachdem die Zahl der Fälle unter zurückgekehrten Reisenden im Staat gestiegen ist.

In den USA und Europa kommt es vermehrt zu Masernausbrüchen. In Asien, Afrika und dem Nahen Osten kommt das Virus weiterhin häufig vor.
 
COVID-Impfstoff der zweiten Generation in der Testphase

Forscher der Universität von Queensland haben mit der Erprobung des COVID-Impfstoffs der zweiten Generation am Menschen begonnen. Die Forscher suchen 70 gesunde Freiwillige, die den Impfstoff testen wollen.



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Published 10 April 2023 4:28pm
By Julia Grewe
Source: SBS

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